Dienstag, 3. März 2015

Kartenblatt Stand ca. 1820 - Flurnamen der Gemeinde Lichtenstein







































Flurnamen sind wie ein historisches Archiv. Die Kenntnis der "alten" Flurnamen und deren Deutung ist heute weitgehend auf ältere, ortskundige bzw. heimatkundlich interessierte Personen beschränkt. Viele Flurnamen gehen durch die Ausweitung der Neubaugebiete verloren und sind z.T. bestenfalls nur noch in Strassenbenennungen erhalten. (siehe Nord-Ost).

In ein Kartenblatt von 1820 habe ich mal die zu der Zeit verwendeten Flurnamen im Bereich "Nord-Ost" und "Staufenburg" eingetragen. (siehe Karte)

Die Deutung der Flurnamen ist recht aufschlussreich - allerdings auch zeitaufwendig. Z.B.:"Wiesen im Krebshag". Bin ich bisher davon ausgegangen, daß es hier mal im Wasser lebende Krebse gegeben hat, basiert die Namensgebung auf der Tatsache, daß es dort ehemals einen ausgeprägten Weidenbuschbestand gegeben haben muß. Aus den dort geschnittenen Weidenruten wurden "Kreben"
(Hausemer-Schwäbisch: "Krätten") geflochten (heute: "Körbe").

Der Flurname "In Kaeppelen" lässt die Vermutung zu, daß es hier einstmals eine Feldkapelle gegeben haben könnte.

Text und Recherche: Dieter Bertsch, Oberhausen

1 Kommentar:

  1. Dieter, vielen Dank für deine Aufklärung. Auch für mich war bisher der Namensursprung unserer Wiese in der Krebshag mit möglichen Krebsen in der Echaz verbunden (ich sah nie welche...). Jetzt weiß ich, daß unser alter Krätta dort wohl aufwuchs. Super!
    Gruß
    Günther Mistele

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