Mittwoch, 17. August 2016

1995: Die neue Ortsmitte - Wohnbebauung auf ehemaligem Fabrikareal (2).


Die neue Ortsmitte umfaßt zum weitaus größten Teil den früheren Grundbesitz der Firma Gebrüder Burkhardt, später Fallscheer GmbH & Co. KG.
Die günstige Wasserkraft, die seit 1892 vorhandene Eisenbahn und nicht zuletzt auch die "billigen Arbeitskräfte"  mögen wohl ausschlaggebend dafür gewesen sein, dass die Fa. Burkhardt, seit 1871 in Pfullingen ansässig, das Gelände zwischen Eisenbahn und Echaz in Unterhausen als Platz für die Spinnerei ausgesucht hatte. Dort war das Land "hinterm Kirchhof" (Markung Unterhausen) und "auf dem Kirchhof" (Markung Oberhausen) zwar nicht "wüst und leer", wie in der Schöpfungsgeschichte beschrieben, sondern gutes Ackerland, jedoch in kleine Parzellen zwischen 1 und 8 Ar aufgeteilt.

Aus den Kaufbüchern ergibt sich, dass Fabrikant Richard Burkhardt aus Pfullingen, am 3. März 1898, auf Markung Unterhausen,  von 50 Grundstückbesitzern 72 Äcker mit zusammen 2 ha, 25 a, 96 m2 und auf Markung Oberhausen von 17 Eigentümern 19 Parzellen mit zusammen 34 a, 64 m2, sowie am 2. Juni 1898 auf der Markung Unterhausen weitere 7 Äcker mit zusammen 23 a, 54 m2, jeweils zum Preis von 1,50 M pro m2 gekauft hat.
Der Kaufpreis (damals auch Kaufschilling genannt) wurde nach der in privater Hand befindlichen Auszahlungsliste am 4. April bzw.. 10. Juni 1898 bar ausbezahlt. Die bürgerlichen Kollegien von Unter- und Oberhausen haben die "Käufe", wie es damals notwendig war, "gerichtlich anerkannt und die Bestätigung ausgesprochen".

((wird fortgesetzt))

 Quelle: Broschüre der Gemeinde Lichtenstein und Baugenossenschaft Pfullingen / 1995                                                      Bearbeitung + eArchiv: Dieter Bertsch

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