Freitag, 3. November 2017

Nach über 100 Jahren ist mal wieder ein Wohltäter gesucht: Elisenweg wegen notwendigen und kostspieligen Straßenreparaturmaßnahmen auf unabsehbare Zeit gesperrt!


Das Foto von 1961 zeigt das Pfullinger Hofgut: "Übersberger Hof". Erschienen im GEA-RT, 1973.

Die Übersberger Steige über Pfullingen ist derzeitig gesperrt (Elisenweg).  Ein Bergrutsch hat die 6 Kilometer lange Pfullinger Gemeindestraße stark beschädigt. Dank unbürokratischer Hilfe der Gemeindeverwaltung Lichtenstein ist die Gaststätte auf dem Übersberg und das Segelfluggelände vorübergehend über den auf Lichtensteiner Gebiet gelegenen Göllesberg ermöglicht.

Textauszug aus einem 1973 im Reutlinger Generalanzeiger erschienenen Artikel, verfaßt von Karl Koch, Pfullingen:
Der Weg zum Übersberg war in früheren Zeiten auch ein Problem, steinige und holprige Waldwege waren oft, je nach Witterung, schlecht zu begehen. Von der Kiessteige aufwärts zum Urselberg, am Remselesstein vorbei, die alte Steige über den Trieb, den sogenannten "Dreieichles-Weg" durch den Engersbuch, war weit, wenn man noch so manches auf dem Rücken zu tragen hatte. Der beschwerlichste Teil war wohl die letzte Strecke, die alte Klappersteige, durch die Felsenschlucht aufwärts zur Muld. Man sieht heute noch die Schleifspuren der gesperrten Wagenräder auf den Felsenplatten und nicht ganz ohne Gefahr mußte auch das Vieh durch die Schlucht getrieben werden.
Auch die Post- und Meldereiter in damaliger Zeit gingen von und nach Urach durch diese Schlucht. Man wählte halt in früheren Zeiten immer den kürzesten Weg auf die Alb. Meist waren es natürliche Klingen oder ein Ries weil zum Straßenbau eben die Mittel fehlten.
Durch eine Stiftung des Pfullinger Wohltäters Ernst Laiblin wurde dann 1895 eine neue, 6 km lange Straße erbaut, von den Pfullingern ihm zu Ehren mit dem Namen seiner Frau benannt, daher der Name "Elisenweg". Auch die Ernsthütte und Elisenhütte sind ein Geschenk dieses Stifters, gedacht als Unterstand und Schutz bei Gewitter. Später wurden dann vom damaligen Verschönerungs-Verein (Albverein) Wanderwege angelegt, welche die Wegstrecke zum Übersberg und Hochberg verkürzten.

Bearbeitung + eArchiv: Dieter Bertsch

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